Krampfanfälle bei Hunden: Symptome und Ursachen
Ursächlich für einen Krampfanfall beim Hund können neben einer Epilepsie viele weitere Erkrankungen wie eine Unterzuckerung oder eine Intoxikation (Vergiftung) sein. Was du tun kannst, wenn dein Hund einen Krampfanfall hat, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Krampfanfall beim Hund auf einen Blick: 7 Fakten
- Nicht jeder Krampfanfall bei Hunden ist ein epileptischer Anfall. Um deinem Vierbeiner helfen zu können und damit bestenfalls zukünftige Anfälle zu vermeiden, ist es wichtig, die Ursache bzw. den Auslöser zu finden.
- Leidet dein Hund nicht an einer Epilepsie, kannst du je nach Diagnose deines Tierarztes*deiner Tierärztin verschiedene Maßnahmen ergreifen, um das erneute Auftreten von Krampfanfällen zu reduzieren. Eine Ernährungsumstellung kann ebenfalls ratsam sein.
- Sei vorbereitet auf die Krampfanfälle bei deinen Hunden und handle entsprechend, indem du beispielsweise den Raum abdunkelst oder laute Geräusche vermeidest.
- Lass deinen Hund während des Krampfanfalls nicht aus den Augen. Klingt das unkontrollierte Muskelzucken nicht innerhalb weniger Minuten ab, kann dies lebensbedrohend für ihn sein.
- Gönne deinem Hund nach einem überstandenen Krampfanfall viel Ruhe und umgehe stressige Situationen.
- Lass dich nicht von kurzzeitig andauernden Verhaltensänderungen deines Vierbeiners nach einem Krampfanfall überraschen; solche sind üblich und in der Regel kein Grund zur Sorge.
- Krampfanfälle bilden meist eines von mehreren Symptomen einer grundlegenden Hundekrankheit. Dein Fokus sollte also nicht nur darauf liegen.
Hund krampft: Symptome
- Bewusstlosigkeit
- Hund zuckt, zittert und krampft (unkontrolliertes Muskelzucken)
- Muskelkrämpfe
- Dein Hund überstreckt seinen Kopf
- Verkrampfte Kaumuskulatur und kauende Bewegungen
- Starkes Speicheln und Schaumbildung am Fang
- Dein Vierbeiner verliert die Kontrolle über seine Blase sowie seinen Darm und uriniert folglich bzw. setzt Kot ab
- Ungerichtete Lautäußerungen, Hund schreit
- Schnell ansteigende und hohe Temperatur (Fieberkrampf)
Ursachen/Auslöser von Krampfanfällen beim Hund
Was kann Krampfanfälle beim Hund auslösen? Unter anderem solltest du über folgende Faktoren informiert sein:
- Sauerstoff- oder Nährstoffmangel im Gehirn: Erkrankungen, die einen solchen Mangel hervorrufen, sind beispielsweise Herzerkrankungen, eine Unterzuckerung oder ein Hirninfarkt.
- Vitamin-B1-Mangel und akuter Kalziummangel können ursächlich für das Muskelzucken und die Muskelkrämpfe sein.
- Auch Funktionsstörungen, die auf eine Schädigung des Gehirns oder Nervensystems (etwa aufgrund von Entzündungen, Tumoren, Infektionen oder Kopfverletzungen) folgen, äußern sich gelegentlich durch Krampfanfälle bei Hunden.
- Toxische Einflüsse auf das Nervensystem, wie Umweltgifte, giftige Lebensmittel und falsch eingenommene Medikamente, können die Zuckungen beim Hund auslösen.
- Relativ häufig treten auch durch körpereigene Gifte bedingte, krampfauslösende neurologische Fehlfunktionen in Erscheinung, beispielsweise aufgrund einer Leberstoffwechselstörung.
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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
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Krampfanfall bei alten Hunden: Ursachen
Die bereits aufgezählten Ursachen für einen Krampfanfall beim Hund können ab einem bestimmten Alter durchaus öfter auftreten, weil alte Hunde zumeist krankheitsanfälliger und körperlich schwächer sind als ihre jüngeren Artgenossen:
- Die Anfallsaktivität ist allerdings nicht an das Alter gebunden. Tatsächlich hat das Alter relativ wenig damit zu tun, wie oft und weshalb Krampfanfälle bei Hunden in Erscheinung treten; vielmehr ist der zugrunde liegende anfallsauslösende Faktor von größerer Bedeutung.
- Im Allgemeinen gehören zu den altersbedingten Ursachen, die einen Krampfanfall bei alten Hunden auslösen können, eine Abnahme oder Veränderung der kognitiven Funktionen, etwa aufgrund von Alterskrankheiten oder Kopftraumata.
Tumor
Tumore sind abnorme Zellwucherungen, die in jedem Gewebe auftreten und einen Krampfanfall bei deinem Hund verursachen können:
- Drückt ein Tumor auf das Gehirn deines Hundes, kann er einen Krampfanfall erleiden.
- Tumore können sich leider auch auf die umliegenden Zellen und Gewebebereiche auswirken und so weitere Störungen hervorrufen, die zu Krampfanfällen führen können.
Wichtig: Tierärzt*innen stellen relativ selten die Diagnose Tumor, weil sie dafür umfangreiche, komplexe und teure Untersuchungen (CT, MRT) durchführen müssen. Kann dein Tierarzt*deine Tierärztin jedoch alle anderen in Frage kommenden anfallsbedingten Ursachen ausschließen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, in diese Untersuchungen zu investieren.
Krampfanfall durch Unterzuckerung beim Hund
Hypoglykämie oder Unterzuckerung ist eine Hundekrankheit, die verschiedene Symptome hervorrufen kann, darunter auch Krampfanfälle:
- Wenn dein Hund nicht genügend Glukose hat, um seine lebenswichtigen Organe zu versorgen, ist sein Körper gezwungen, Energie aus anderen Quellen zu beziehen.
- Dies kann dazu führen, dass die Nervenzellen deines Hundes zunehmend gereizt werden und als unerwünschte Reaktion einen Krampfanfall auslösen.
- Bleibt der Blutzuckerspiegel deines Vierbeiners über einen längeren Zeitraum zu niedrig, kann er bewusstlos werden und dies im schlimmsten Fall nicht überleben.
- Grunderkrankungen wie z. B. eine Pankreatitis oder Diabetes lösen bei Hunden in der Regel Krampfanfälle durch Unterzuckerung aus. Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine mangelnde Futteraufnahme können ebenfalls ursächlich sein.
Epilepsie bei Hunden
Häufig spricht man beim Auftreten von Krampfanfällen zunächst von einer „Epilepsie“ oder stellt jeglichen Anfall mit der Erkrankung gleich. Grund hierfür ist, dass es ganz unterschiedliche Auslöser für einen Krampfanfall beim Hund gibt, diese aber nicht zwingend anhand der Symptome unterschieden werden können. Eine Abklärung durch deinen Tierarzt*deine Tierärztin ist daher insbesondere bei wiederholt auftretendem Anfallsgeschehen ratsam.
Vorsicht: Einige Hunderassen sind für eine Epilepsie genetisch vorbelastet. So beobachtete man vermehrt epileptische Anfälle bei Collies, Retrievern und Weimaranern.
Muskelzucken beim Hund
Beobachtest du, dass die Muskeln deines Hundes zucken, muss dies nicht gleich bedeuten, dass er einen Krampfanfall hat. Wiederholt sich das Muskelzucken allerdings öfter oder in einem regelmäßigen Turnus und kommen noch weitere Symptome hinzu, solltest du schnellstmöglich deinen Tierarzt*deine Tierärztin aufsuchen.
Was tun, wenn der Hund krampft?
Krampft dein Hund oder Welpe, solltest du einige Aspekte beachten bzw. gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Erste Hilfe bei Krampfanfällen
- 1. Bewahre Ruhe und lass deinen Hund möglichst an dem Ort verweilen, an dem er sich gerade aufhält.
- 2. Während dein Hund die unangenehmen Zuckungen hat, solltest du die Umgebung abdunkeln.
- 3. Gehe vor allem lauten Geräuschen aus dem Weg und versuche, von außen kommende Geräusche abzuschwächen.
- 4. Sichere die Umgebung, indem du scharfe Kanten mit weichen Stoffen abdeckst und spitze Gegenstände sowie andere gefährliche Objekte aus der Reichweite deines Vierbeiners räumst. Damit stellst du sicher, dass er sich während des Krampfanfalls nicht daran verletzen kann.
- 5. Versuche bloß nicht, deine Fellnase festzuhalten. Wenn du deinen krampfenden Hund am Kopfbereich anfasst, kann die Gefahr bestehen, dass er reflexartig um sich beißt und dich dabei verletzt. Da sich auch die Muskulatur im Bereich des Fangs verkrampft, unterliegen solche Reaktionen nicht seiner Kontrolle.
In der Regel ist das unkontrollierte Muskelzucken bereits nach wenigen Minuten vorüber. Entspricht der Krampfanfall deines Hundes diesem Maß und tauchen ansonsten keine weiteren Beschwerden auf, solltest du deinem Hund erst einmal Ruhe gönnen und es genügt eine spätere tiermedizinische Behandlung am selben oder darauffolgenden Tag.
Achtung: Klingen die Zuckungen deines Hundes oder andere Symptome dagegen nicht innerhalb weniger Minuten ab oder hegst du den Verdacht auf eine Vergiftung, solltest du unverzüglich deinen Tierarzt*deine Tierärztin aufsuchen. Dasselbe gilt, wenn sich nach dem Krampfanfall deines Hundes weitere Symptome wie Fieber, Erbrechen, Blutungen oder anhaltende neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen) einstellen. Richte vor allem in diesem lebensbedrohlichen Stadium ein wachsames Auge auf deinen Hund.
Verhalten nach einem Krampfanfall
Achte auf diese Aspekte, nachdem du und dein Hund den akuten Krampfanfall überstanden haben:
- Gewähre deinem Vierbeiner eine Erholungszeit von mehreren Stunden in einem lichtarmen und ruhigen Raum.
- Lass deinen Hund nicht gleich Treppen steigen.
- Räume weiterhin alle gefährlichen Gegenstände aus dem Weg, an denen sich deine noch desorientierte Fellnase verletzen könnte.
- Desorientierung, neurologische Ausfälle, ein taumelnder Gang sowie starker Hunger und Durst können nach einem Krampfanfall deines Hundes mehrere Minuten bis Stunden andauern.
- Bleibe bei deinem Hund und sei für ihn da, bis sich sein Verhalten wieder normalisiert hat.
- Bekommt dein Vierbeiner Medikamente, solltest du sie ihm niemals unregelmäßig verabreichen, um weiteren Krampfanfällen vorzubeugen.
Achtung: Einige Hunde reagieren nach einem Krampfanfall mit deutlichen Verhaltensänderungen und eventuell aggressiv.
Hund krampft und zittert: Diagnose
Behandlungsmöglichkeiten für Krampfanfälle bei Hunden hängen eng mit der zugrundeliegenden Erkrankung zusammen. Bevor du eine Therapie in Angriff nehmen kannst, wird dein Tierarzt*deine Tierärztin daher einige diagnostische Schritte einleiten:
- Hinweise zu Häufigkeit, Dauer, Auslöser, Symptomen und Ablauf der Krampfanfälle deines Hundes sowie allgemeine klinische Befunde helfen deinem Tierarzt*deiner Tierärztin, der zugrundeliegenden Erkrankung auf die Spur zu kommen.
- Den Ausgangspunkt bei der Diagnosestellung bilden meist Blut- und neurologische Untersuchungen. Falls diese Befunde noch nicht eindeutig sind oder trotz Behandlung weitere Anfälle aufkommen, sind weitere diagnostische Maßnahmen vonnöten.
- Aufschluss geben können dann Ultraschall-, MRT-, CT- oder Röntgenuntersuchungen sowie Rückenmarkspunktionen, EEG-Untersuchungen, Hautuntersuchungen und Leberfunktionstests. Einige dieser Analysen können nur in Tierkliniken oder von spezialisierten Tierärzt*innen realisiert werden.
Erst, wenn die Tierärzt*innen alle anderen infrage kommenden Ursachen ausschließen können, stellen sie mit relativ hoher Sicherheit die Diagnose einer (primären) Epilepsie.
Krampfanfällen bei Hunden vorbeugen: Therapie
Eine primäre Epilepsie lässt sich in der Regel nur mit antiepileptischen Arzneimitteln behandeln. Stellt Dein Tierarzt*deine Tierärztin hingegen andere Ursachen für die Krampfanfälle bei deinem Hund fest, wird er die Therapie entsprechend anpassen, um ein erneutes Auftreten von Anfällen möglichst zu vermeiden. Eine Futterumstellung kann dabei ebenfalls hilfreich sein.
Krämpfe beim Hund durch eine ausgewogene Ernährung umgehen
Mit einer ausgewogenen und auf den individuellen Bedarf deines Vierbeiners abgestimmten Ernährung kannst du bestimmte Ursachen für Krampfanfälle bei deinem Hund umgehen und ihn so schützen:
- Mangelerscheinungen, die du bei deiner Fellnase durch eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Magnesium hervorrufst, beugst du vor, indem du auf eine ausreichende Versorgung mit diesen Stoffen Acht gibst.
- Verfüttere keinen rohen Fisch, sondern erhitze ihn zuerst. Denn die Erhitzung inaktiviert bestimmte Enzyme, die die Zerstörung von Vitamin B1 bedingen.
- Achte bei der Futterauswahl zudem darauf, dass es keine künstlichen Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe enthält. Diese stehen im Verdacht, Krampfanfälle bei Hunden zu begünstigen.
Hund verkrampft: Lebererkrankungen
Sowohl angeborene als auch erworbene Lebererkrankungen gehören zu den Auslösern von Krampfanfällen beim Hund, die du durch ein hochwertiges Hundefutter beeinflussen kannst. Wir stellen dir dazu gerne eine spezielle Leberdiät mit reduziertem Proteingehalt zusammen:
- Ideal sind hochwertige Proteine mit einem hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren.
- Zur Verfütterung eignen sich Fleisch (Muskelfleisch), Quark und Sojaprotein, da sie hochverdauliche Proteine enthalten.
- Bestimmte Faserstoffe im Hundefutter für Lebererkrankungen tragen – in moderater Menge zugeführt – zu einer positiven Beeinflussung der Darmflora bei.
- Vitamin E und Zink wirken als Antioxidantien und sollten in ausreichender Menge im Hundefutter enthalten sein.
- Streng bedarfsgerecht, also keinesfalls in erhöhter Menge, sollte ein Hund mit Leberproblemen Kupfer und Vitamin A zu sich nehmen. Bei erhöhter Zufuhr können die Stoffe allerdings das Lebergewebe schädigen. Gehe daher vorsichtig damit um.
Hund hat Krampfanfall: Herzerkrankungen
Im Falle einer Herzerkrankung deines vierbeinigen Lieblings versorgen wir euch gerne mit einem bedarfsangepassten Futter für herzkranke Hunde:
- Entscheidend bei Herzerkrankungen ist, dass dein Hund weniger Natrium zu sich nimmt. Hundefutter mit reduziertem Natriumgehalt entlastet den Herz- und Blutkreislauf deiner Fellnase und beugt erhöhtem Blutdruck vor.
- Leidet dein Hund an Übergewicht, solltest du auf eine Reduktionsdiät setzen. Denn das überschüssige Gewicht belastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich.
- Je nach Ernährungszustand deines Vierbeiners kann zur Verhinderung einer Abmagerung auch sehr energie- und fettreiches Futter für herzkranke Hunde notwendig sein.
futalis functional care
Krampfanfall bei Hunden: Was können wir für dich tun?
Wir zeichnen uns durch einen tierärztlichen und wissenschaftlichen Hintergrund aus. Durch die bedarfsgerechten Futterrationen, die wir für jeden Hund berechnen, können wir die Futterzusammensetzung auf den individuellen Bedarf deines Hundes anpassen. Dabei können wir auch verschiedene Erkrankungen berücksichtigen:
- Wenn dein Hund zu Krampfanfällen neigt, prüfen wir die Zusammensetzung in unserer Fachabteilung und stellen je nach Ursache zum Beispiel ein leberschonendes Hundefutter ein, um die Leber zu entlasten.
- Bei primärer Epilepsie erhöhen wir in Anlehnung an neueste Forschungsergebnisse den Fettgehalt und senken den Kohlenhydratanteil im Hundefutter.
- Bei Epilepsie stehen zudem Konservierungsstoffe, Aromen und Farbstoffe in Verdacht, Anfälle zu begünstigen. Diese sind in unserem Hundefutter daher nicht enthalten.