Hund trinkt viel: Diese 5 Fakten erklären dir, was dahinter steckt
Wie beim Menschen ist es wichtig, dass Hunde täglich frisches Wasser zu sich nehmen. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass dein Hund mehr trinkt als gewöhnlich. Die Ursachen hierfür können ganz unterschiedlich sein. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Hund trinkt viel Wasser: 5 Fakten in der Übersicht
- Vermehrtes Trinken kann bei deinem Vierbeiner aufgrund besonderer Umstände auftreten, so etwa, wenn er sich körperlich auslastet, hohe Temperaturen herrschen oder du sein Futter umstellst.
- Es können aber auch teils sehr ernsthafte Erkrankungen ursächlich dafür sein, dass dein Hund plötzlich sehr viel trinkt. Beobachte ihn daher genau, wenn du bemerkst, dass er mehr trinkt als sonst. Eine Untersuchung beim Tierarzt beugt der gefährlichen Ausbreitung von Krankheiten vor.
- Erkrankungen entwickeln sich häufig schleichend und nicht selten vergehen einige Tage bis Wochen bevor Hundehalter bemerken, dass ihr Hund zu viel trinkt. Gerade deshalb ist der Gang zum Tierarzt äußerst ratsam.
- Als Faustregel lässt sich festhalten: Dein Hund sollte in der Regel zwischen 40 und 100 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag trinken.
- Zu viel Wasser ist keinesfalls gesund für deine Fellnase, da es unter anderem ihren Organismus stark belasten kann.
Katja erklärt dir im Video, welche Fütterungsform am besten zu dir passt:
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„Der wohl häufigste Grund für eine vermehrte Wasseraufnahme ist eine Erkrankung der Nieren. Diese kann akut oder chronisch verlaufen und führt durch die beeinträchtigte Nierenfunktion dazu, dass mehr Harn ausgeschieden wird.“Hund trinkt viel: Krankheitsbedingte Ursachen
Die Reihe an möglichen Hundekrankheiten, auf die ein erhöhter Durst deines Vierbeiners hinweist, ist lang:
- Stress führt dazu, dass deine Fellnase zeitweise mehr Wasser zu sich nimmt.
- Diabetes kann ein Grund dafür sein, dass dein Hund vermehrt trinkt. Es ist sogar typisch für diabeteskranke Hunde, dass sie eine gesteigerte Wasseraufnahme zeigen.
- Morbus Cushing kann Auslöser des erhöhten Trinkpensums sein.
- Hormonproduzierende Schilddrüsentumore machen deine Fellnase durstiger.
- Gebärmutterentzündungen bei Hündinnen stellen einen absoluten medizinischen Notfall dar. Die übermäßige Aufnahme von Wasser und andere Symptome der auch als Pyometra bezeichneten Erkrankung treten in der Regel einige Wochen nach der letzten Läufigkeit auf.
- Leidet dein Vierbeiner an einer Magen-Darm-Erkrankung, wird er durch das Erbrechen und den Durchfall viel Flüssigkeit verlieren und entsprechend mehr trinken.
Vorsicht: Erbrechen, Durchfall und eine gesteigerte Trinklust können bei deinem Hund auch in Erscheinung treten, wenn er sich vergiftet hat.
- Der wohl häufigste Grund für eine vermehrte Wasseraufnahme ist eine Erkrankung der Nieren. Diese kann akut oder chronisch verlaufen und führt durch die beeinträchtigte Nierenfunktion dazu, dass mehr Harn ausgeschieden wird.
Tipp: Da u. a. Niereninsuffizienzen sehr ernste und zum Teil lebensbedrohliche Zustände hervorbringen können, solltest du deinen Hund ausreichend beobachten, um etwaige Verhaltensänderungen rechtzeitig zu bemerken. Ein sehr heller Harn könnte zum Beispiel ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein.
- Unser Tipp
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- Die Futterprobe ist auf den Energie- und Nährstoffbedarf deines Hundes abgestimmt.
- Klicke dich durch unseren Futterassistenten und füge deine individuelle Futterprobe deiner Bestellung hinzu.
Trinkmenge beim Hund – nicht immer Grund zur Sorge
Trinkt dein Hund mal mehr als sonst, muss dies dir nicht zwingend einen Grund zur Sorge geben:
- Dein Hund trinkt sehr viel und hechelt? Keine Sorge, an einem warmen bis heißen Tag oder nach gesteigerter körperlicher Aktivität ist es völlig normal, dass dein Vierbeiner viel trinken will.
- Die Trinkmenge ist stets abhängig von deiner Fütterungsform. Versorgst du deinen Hund mit Nassfutter oder barfst du ihn, ist der darin befindliche Wassergehalt naturgemäß bereits sehr hoch. Dann wird dein Hund auch verhältnismäßig weniger Wasser aufnehmen, als er dies nach dem Verzehr von Trockenfutter machen würde.
Achtung: Stellst du von Nass- auf Trockenfutter um, wird deine Fellnase mit hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig mehr trinken als du von ihr gewohnt bist.
- Nimmt dein Hund bestimmte Medikamente wie Cortison ein, kann er einen erhöhten Durst zeigen.
- Nach Erbrechen oder Durchfall zeigen Hunde einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf.
Welpe trinkt viel
Was auf ausgewachsene Hunde zutrifft, gilt auch für deinen Welpen:
- Trinkt dein Welpe plötzlich viel mehr, kann das auf eine Erkrankung hinweisen, insbesondere dann, wenn er zusätzlich noch andere Symptome zeigt.
- Welpen neigen manchmal aufgrund ihrer spielerischen Natur zu übermäßiger körperlicher Aktivität. Erschöpft sich ein Welpe zu sehr, wird er auch entsprechend mehr Flüssigkeit zu sich nehmen müssen.
Hund trinkt plötzlich viel – wann zum Tierarzt?
Oft bemerken Hundebesitzer den erhöhten Durst ihrer vierbeinigen Begleiter lange Zeit nicht. Erst bei den sichtbaren Folgen der vermehrten Wasseraufnahme hegen sie die Vermutung, dass etwas mit ihrem Hund nicht stimmt:
- Dein Hund muss übermäßig oft und lange urinieren.
- Er drängelt immer öfter nach draußen.
- Dein Hund ist auf einmal nicht mehr stubenrein.
Wichtig: Stellst du fest, dass dein Hund erhöhte Mengen Wasser zu sich nimmt, solltest du mit ihm unbedingt zu deinem Tierarzt gehen, weil auch ernsthafte Erkrankungen für den starken Durst verantwortlich sein können.
Um die genaue Ursache bei deinem Hund abzuklären, wird dein Tierarzt eine klinische Untersuchung bei ihm durchführen. Auch weitere Untersuchungen wie Blut-, Harn-, Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen können nötig sein, um die Diagnosestellung zu unterstützen.
Wie viel sollte ein Hund trinken?
Die Trinkmenge von Hunden hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Der Aktivitätsgrad des Hundes, das Wetter, das Körpergewicht und die Fütterungsform haben Einfluss auf den Bedarf.
- In der Regel sollten Hunde zwischen 40 und 100 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag trinken. Das wären bei einem 10 kg schweren Hund also maximal 1 Liter Wasser pro Tag.
Mehr Infos: In einem weiteren Artikel gehen wir den Fragen, wie viel ein Hund trinkt und wie du seinen Wasserbedarf berechnen kannst, genauer nach.
Wie viel trinkt ein Hund?
Hast du beobachtet, dass dein Hund vermehrt trinkt, solltest du die von ihm täglich aufgenommene Menge an Wasser messen. Dies hilft deinem Tierarzt, zu beurteilen, ob dein Hund tatsächlich auffallend erhöhte Wassermengen aufnimmt und die weiteren diagnostischen Schritte daraus abzuleiten. Beachte folgende Faktoren:
- Lass deinen Vierbeiner aus nur einem Trinknapf schlürfen und vermeide es, dass er aus Bächen oder Pfützen am Tag der Messung trinkt.
- Pass auf, dass keine anderen Tiere Zugang zum Trinknapf deiner Fellnase haben.
- Stelle den Napf an einen kühlen und schattigen Ort, damit nicht so viel Wasser verdunsten kann.
- Miss die Wassermenge in einem Messbecher ab.
Hund trinkt extrem viel: Wasservergiftung (Hyperhydration)
Trinkt dein Hund zu viel Wasser, besteht die Gefahr, dass er überwässert und sein Elektrolythaushalt damit aus dem Gleichgewicht gerät. Normalerweise entlässt er die überschüssige Flüssigkeit, indem er uriniert. Folgende Symptome können dennoch auftreten:
- Erbrechen
- Aufgeblähter Bauch
- Unruhe
- Müdigkeit
- Störungen im Bewegungsablauf
- Atembeschwerden
- Geweitete Pupillen
In schlimmen Fällen erleidet deine Fellnase starke Krämpfe oder sie wird bewusstlos. Dann solltest du unverzüglich deinen Tierarzt aufsuchen.
Was können wir bei einer nierenbedingt erhöhten Wasseraufnahme für dich tun?
Liegt der Grund der gesteigerten Wasseraufnahme in einer Erkrankung der Nieren, solltest du diätetische Maßnahmen ergreifen, um deinen Hund bestmöglich zu unterstützen. Dafür ist es notwendig, sein Hundefutter optimal an seine nun veränderten Ansprüche anzupassen:
- Die Nieren sind ein Entgiftungsorgan. Sind sie in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt, können sie die Stoffwechselprodukte nicht optimal ausscheiden. Um die Nieren zu entlasten, solltest du die Zufuhr an Proteinen und somit den Fleischanteil in der Futter-Ration reduzieren. Unsere Tierärzte empfehlen ein spezielles Nierenfutter für Hunde.
- Wir empfehlen dir zudem, fermentierbare Fasern der Ration hinzuzufügen. Der dadurch veränderte pH-Wert reduziert die Aufnahme gefährlicher Proteinabbauprodukte aus dem Darm.
- Außerdem sollten im Futter nur geringe Mengen Natrium sowie Phosphor enthalten sein, da nierenkranke Hunde Probleme damit haben, diese Stoffe auszuscheiden.
- Du solltest unbedingt die Zufuhr an wasserlöslichen Vitaminen anpassen, weil dein Vierbeiner diese Stoffe aufgrund des vermehrten Harndrangs häufiger ausscheidet.