Anpassung der Ernährung an die Rasse:
Jede Hunderasse is(s)t anders
Die Rasse eines Hundes hat einen großen Einfluss auf seinen individuellen Energie- und Nährstoffbedarf. Sie gibt zudem Auskunft über seine Größe und gesundheitliche Prädispositionen. Hier liest du, wieso jeder Hund anders is(s)t.
Welche Faktoren außerdem den Nährstoffbedarf deines Hundes beeinflussen, erfährst du in unseren speziellen Ernährungsthemen.
Verschiedene Rassen - verschiedene Fütterung
Auch wenn alle heute existierenden Hunderassen ursprünglich vom Wolf abstammen, so hat sich seitdem doch einiges am Erbgut unserer heutigen Hunde verändert. Nicht nur das Aussehen und die Charaktereigenschaften der Hunderassen weichen voneinander ab, sondern auch ihre Anfälligkeiten, bestimmte Erkrankungen zu entwickeln. Diese Eigenschaften bedingen auch unterschiedliche Ansprüche an die Fütterung der einzelnen Hunderassen.
Kleine Rassen – große Rassen
Es ist ein grundlegendes biologisches Phänomen, dass kleine Hunderassen einen vergleichsweise höheren Energiebedarf haben als große Hunderassen. Das liegt daran, dass kleine Hunde eine größere Körperoberfläche in Bezug auf ihr Körpervolumen haben als große Hunde und somit beispielsweise schneller auskühlen. Große Hunde hingegen haben eine kleinere Körperoberfläche in Bezug auf das Volumen und können so beispielsweise Wärme länger speichern. Dieses Phänomen führt dazu, dass ein kleiner Hund mehr Energie verbraucht und somit auch mehr Energie pro kg Körpergewicht aufnehmen muss. Ein 20 kg schwerer Hund muss also weniger Energie mit der Nahrung aufnehmen als zwei 10 kg schwere Hunde. Da aber der Bedarf an Nährstoffen wie beispielsweise Mineralstoffen im Gegensatz dazu linear mit dem Körpergewicht zunimmt, benötigen kleine Hunderassen auch eine andere Futterzusammensetzung als große Hunde und es genügt nicht, einfach die Futtermenge eines gleichen Futters anzupassen. Bei futalis werden diese Unterschiede zwischen den Hunderassen automatisch bei der Futtererstellung berücksichtigt.
Rassen mit verringertem Energiebedarf
Darüber hinaus gibt es Hunderassen, die erwiesenermaßen einen niedrigeren Energiebedarf haben als andere Hunderassen. Ein Beispiel dafür sind die Retrieverrassen, insbesondere Labrador Retriever und Golden Retriever. Diese sind nicht nur oft etwas fresslustiger als andere Rassen und ständig auf der Suche nach Futter, sondern haben zudem auch einen geringeren Energiebedarf als beispielsweise der etwa gleich große Deutsche Schäferhund. Weitere Beispiele für eine Rasse mit verringertem Energiebedarf sind der Beagle, der Neufundländer, der Leonberger und der Berner Sennenhund. Diese Rassen sind besonders gefährdet, an Übergewicht zu erkranken. Sie benötigen häufig ein Futter mit verringerter Energiedichte (fettarm, faserreich), um trotz geringer Energiezufuhr das Sättigungsgefühl aufrechtzuerhalten.
Rassen mit erhöhtem Energiebedarf
Aber auch Rassen mit erhöhtem Energiebedarf sind bekannt. Die quirligen Terrier gehören dazu, genauso wie beispielsweise die Deutsche Dogge. Auch einige Jagdhunde zählen darunter. Diese benötigen ein sehr energiereiches Futter, um genügend Energie zuzuführen, aber den Magen-Darm-Trakt nicht mit einer zu hohen Futtermenge zu belasten.
Bei futalis finden nicht nur diese Rassebesonderheiten im Energiebedarf Berücksichtigung, sondern auch alle übrigen individuellen Eigenschaften des Hundes werden einbezogen. Ist der Hund beispielsweise bereits übergewichtig, wird die Futterzusammensetzung dementsprechend eingestellt, genauso im umgekehrten Fall bei untergewichtigen oder sportlich sehr aktiven Vertretern der jeweiligen Rasse.
Ernährung im Wachstum
Im Welpen- und Junghundalter sind Hunde besonders empfindlich, was die Knochen- und Gelenkentwicklung angeht. Hier ist es besonders wichtig, die Fütterung auf den individuellen Nährstoffbedarf abzustimmen. Hierzu gehört unter anderem auch die Hunderasse. Große Hunderassen wachsen langsamer als kleine und durchleben deshalb im gleichen Alter unterschiedliche Wachstumsphasen. Während ein Yorkshire Terrier mit 10 Monaten fast ausgewachsen ist, wächst ein Dobermann auch mit 14 Monaten noch weiter. Deshalb muss die Futterzusammensetzung zum einen der Rasse und zum anderen dem Welpenalter, also der rassespezifischen Wachstumsphase, angepasst sein. Die Verfütterung eines Welpenfutters für alle Rassen oder für jedes Welpenalter kann zu Fehlversorgungen und ernährungsbedingten Wachstumsstörungen führen.
futalis erstellt für jeden Welpen ein seiner Rasse und seiner Wachstumsphase entsprechendes Trockenfutter, basierend auf seinem aktuellen Gewicht. Außerdem wächst das Futter mit: Alle 4 Wochen erhält ein Welpe ein neues Futter, das auf sein neues Körpergewicht und auf seine neue Wachstumsphase angepasst ist.
Purinarme Ernährung für Dalmatiner
Viele Dalmatiner und auch einzelne Exemplare anderer Rassen, wie beispielsweise Englische Bulldoggen, weisen eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung auf. Sie können die sogenannten Purine, also die DNA-Bausteine in den mit der Nahrung aufgenommenen tierischen Zellen, nicht ordnungsgemäß abbauen. Normalerweise werden überschüssige Proteine und Purine im Körper über mehrere Schritte in Harnstoff umgewandelt, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Dieser Schritt funktioniert aber bei betroffenen Dalmatinern nicht vollständig, sondern Purine werden zu Harnsäure abgebaut – wie bei Vögeln und Reptilien, aber auch bei Menschen und Menschenaffen. Diese wird ebenfalls über den Urin ausgeschieden, ist aber nicht wasserlöslich und bildet somit kleine Kristalle im Harn. Dadurch ist das Risiko, an bestimmten Harnsteinen (Ammoniumurat-Steine) zu erkranken, bei diesen Hunderassen erhöht. Wichtig ist deshalb eine purinarme Ernährung mit einem verringerten Fleischanteil als Diätfuttermittel zur Verringerung der Uratsteinbildung. Günstig ist eine Ergänzung mit Eiern und/oder Milchprodukten. Auf die Zufütterung von inneren Organen und bindegewebigen Schlachtabfällen sollte möglichst verzichtet werden.
Für Dalmatiner erstellt futalis ein purinarmes Futter mit reduziertem Fleischanteil – mit einem erhöhten Anteil an purinarmen Eiern oder aber ohne Ei für Allergiker.
Anfälligkeiten von Rassen für bestimmte Erkrankungen
Einige Rassen neigen aufgrund ihrer Züchtung zu gewissen Krankheiten. Das bedeutet nicht, dass ein Großteil der Hunde dieser Rasse die jeweilige Erkrankung bekommen muss, sondern es ist lediglich das Risiko im Vergleich zu anderen Rassen erhöht. Bei einigen dieser Krankheiten stellt die Ernährung einen gewissen Risikofaktor dar und die Vermeidung von Nährstoffimbalancen kann dann zu einem positiven Verlauf beitragen.
Bei großen Hunderassen wie den Retrievern oder den Schäferhunden sollte insbesondere auf die Gelenkgesundheit geachtet werden. Haut und Fell sind bei sehr kurzhaarigen Hunden wie dem Magyar Vizsla, dem Dalmatiner oder der Deutschen Dogge besonders anfällig und benötigen spezielle Unterstützung. Auch bei Hunden mit einer verstärkten Hautfaltenbildung wie der Shar Pei oder Mops sollte auf eine optimale Nährstoffversorgung der Haut geachtet werden. Das Herz-Kreislauf-System der Neufundländer und Cocker Spaniel kann durch einen genetisch bedingten Nährstoffmangel vorbelastet sein und kann durch eine spezielle Versorgung unterstützt werden. Auch die Zahngesundheit ist wichtig zu berücksichtigen, deshalb ist insbesondere bei kleinen, kurznasigen Hunderassen eine spezielle Futterzusammensetzung und -textur sinnvoll.
Allein durch fütterungsseitige Maßnahmen ist es natürlich nicht immer möglich, das Auftreten einer Erkrankung zu verhindern. Aber dennoch kann die Fütterung von funktionalen Ergänzungen dazu beitragen, spezielle ernährungsbedingte Risiken zu verringern. Wenn du deinen Hund prophylaktisch unterstützen willst, kannst du selbst wählen, welche Ergänzungen du im Futter haben möchtest und welche nicht. Gerne beraten wir dich auch, welche funktionalen Inhaltsstoffe für deine Rasse sinnvoll sind.
Besonderheiten bei Mischlingen
Sind die Rassen der Elterntiere oder weiterer Vorfahren nicht bekannt, ist eine Vorhersage spezieller Bedürfnisse und Empfindlichkeiten natürlich erschwert. Dennoch kann man sich zunächst an der Größe des Mischlings, sofern er ausgewachsen ist, orientieren und ihn im Hinblick auf seinen größenbezogenen Energie- und Nährstoffbedarf einordnen. Bei Welpen im Wachstum empfiehlt es sich, zumindest die Größe der Elterntiere als Orientierung heranzuziehen, um die Wachstumsgeschwindigkeit vorhersagen zu können. Sind die Rassen der Elterntiere bekannt oder eindeutig zu erkennen, ist es manchmal möglich, auch spezielle Rasseerfordernisse vorherzusagen. Ein Labrador-Neufundländer-Mix wird wahrscheinlich den verringerten Energiebedarf beider Elternrassen geerbt haben. Schwieriger wird es bei Kreuzungen wie Mops – Jack-Russell-Terrier oder Beagle – Windhund. Dann hilft nur eine gute Beobachtung der Futterverwertung, um den individuellen Energiebedarf festzustellen. Rassespezifische Krankheitsanfälligkeiten müssen nicht vererbt werden, aber eine Berücksichtigung kann in diesen Fällen dennoch von Vorteil sein.
Individuelle Prophylaxe und Therapiebegleitung
Bei manchen Rassen tauchen auch bestimmte Erkrankungen gehäuft innerhalb bestimmter Zuchtlinien auf. Hier ist es sinnvoll, gezielt und individuell eine Futterzusammensetzung einzustellen. Ein Beispiel hierfür ist eine erhöhte Anfälligkeit bei einigen Schnauzerrassen und -linien für eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse). Hier kann ein reduzierter Fettgehalt als Diätfuttermittel bereits vor Auftreten von Symptomen sinnvoll sein. Kontaktiere uns gerne, wenn du weißt, dass dein Hund bestimmte familiäre Anfälligkeiten aufweist. Unser Tierärzteteam prüft die Futterrezeptur für deinen Hund und passt sie auf seine individuellen Erfordernisse an. Solch eine Anpassung ist besonders sinnvoll, wenn dein Hund auf einen reduzierten Fettgehalt angewiesen ist oder eine purinarme Ernährung benötigt.